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ATE - FN3 / 15" Vorderradbremse - Bremsenüberholung


[ T4 Bus Technik & Tipps ]


Geschrieben von Klaus-TDI am 30. März 2005 21:50:31:

Hallo,
alle zwei Jahre wieder ist TÜV-Zeit.
Da wird es auch jedesmal Zeit die Bremsen komplett zu überholen.

Und diesmal hatte ich Zeit zum Dokumentieren - für alle, die es interssiert.


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Vorinformation:
Grundsätzlich haben die Bremsen maximale Sicherheitsrelevanz.
Ohne grundlegende Erfahrungen ( von anderen Fahrzeugtypen o.ä. ) sollten Arbeiten an der Bremsanlage ohne fachmännische Betreuung nicht durchgeführt werden.
Auch diese Info ersetzt die o.g. Vorgehensweise nicht.
Deshalb übernimmt der Autor keinerlei Haftung resultierend aus der Nutzung dieser Bilddokumentation.

Vielmehr gedacht als Unterstützung und Erleichterung für T4-Neueinsteiger, die bereits Montageerfahrungen im Bremsenbereich bei anderen Fahrzeugtypen haben.

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Und schon gehts los:

Zum Warmlaufen: Rad demontieren ;-)



Jetzt der eigentliche Start:
Die Feder aushängen
Oberstes Ende der Feder vorsichtig nach aussen hebeln ( Schlitzschraubendreher ), dann mit Wasserpumpenzange die Feder in der Mitte ( Pfeilspitze ) fassen und von der Radnabe in Richtung Fahrtrichtung nach aussen „drehen“ – dann lässt sich die Feder relativ leicht aushängen.

Nun die Staubkappen mit dem Schlitzschraubendreher vorsichtig heraushebeln.



Zur Kontrolle:
Die Feder ist entfernt, die Staubkappen sind entfernt, die 7er Nuss und die Ratsche liegen schon bereit !



Die beiden Führungsbolzen herausschrauben ( Anzugsmoment bei der Montage: 25 Nm )



Jetzt den Bremssattel abnehmen, vielleicht mit etwas Nachdruck den Schlitzschraubendreher als Hilfsmittel ( Hebel ) benutzen.
Anschließend die Beläge aus dem Bremsträger entnehmen.



Am besten vorher die Funktionsweise betrachten und die Anlageflächen der Beläge erkennen.



Die Belagoberfläche mit grobem Schleifpapier bearbeiten, den Abrieb möglichst nicht Einatmen ! Keine Pressluft benutzen !
Dadurch wird der Belag wieder „griffiger“ – nicht nur der Bremsenprüfstand des TÜV´s wird’s danken.
Den Belag an der Umlaufkante mit einer Feile anfasen - ca. 2x2 mm.



Die markierten Anlageflächen mit Schraubendreher grob und mit Schleifpapier fein säubern, ev. mit Feile die Flächen plan bearbeiten
– aber: Materialabtrag minimal !



Die Anlagefläche des Belages, die den Bremssattel kontaktiert, ebenfalls säubern und mit Kupferpaste dünn beschichten.
Links der Innenbelag und rechts der Außenbelag.



Der Bremssattel – die 3 Anlageflächen ebenfalls säubern ( mit Schleifpapier ) und mit Kupferpaste dünn fetten.



Der Bremsträger – und wieder die Anlageflächen säubern und mit Kupferpaste fetten.


So und jetzt wieder montieren:
Außenbelag in den Bremsträger einsetzen, Innenbelag in den Bremssattel einclipsen, den Bremssattel auf den Bremsträger aufsetzen, passend aufschieben.
Der Bremssattel verkanntet leicht – deshalb mit Gefühl, aber konsequent aufschieben.
Den Bremssattel mit den Führungsbolzen fixieren ( 25 Nm ), beide Staubkappen aufdrücken,
die Haltefeder einsetzen.
Die Haltefeder zuerst mit dem oberen Ende unter den Bremsträger setzen und dann die Nase in die Gehäusebohrung einsetzen, dann das untere Ende unter den Bremsträger spannen und abschließend die zweite Nase in die Bohrung einsetzen.
Mehrmals ansetzen und versuchen – klappt dann schon.
Kein großer Kraftaufwand nötig.


Bitte vorsichtige Bremsprobe nach der Montage machen !

Zur Unterstützung hat mir der ETZHOLD immer wieder gute Dienste erwiesen - kann man auch in diesem Bereich empfehlen.

Durch die regelmäßige Wartung der Bremsen erhöht sich die Lebensdauer und eine zu tiefe ungleichmäßige Abnutzung der Scheiben / Beläge wird minimiert.
Eventuelles Quietschen verschwindet.
Die Bremswirkung ist wieder gleichmäßig und optimal.

Und so soll es ja sein.

Grüße
Klaus-TDI




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